Revierleiterwechsel im Revier Ebersbach

Herr Philipp König übernimmt zum 1. August 2022 die Nachfolge von Herrn Martin Mönich.

Göppingen, 05.09.2022 – Herr Mönich war von 2002 bis 2019 Revierleiter im Revier "Wangen" und nach der Forstreform von 2020 bis 2022 Revierleiter im Revier "Ebersbach". Nach vielen Jahren in der Forstverwaltung ist Herr Mönich nun in den Ruhestand gewechselt. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit.

Seine Nachfolge übernimmt Herr König, der im Forstamt Göppingen bereits viele Funktionen wahrgenommen hat und ein breites Fachwissen mitbringt. Ab 2013 übernahm er die Sachgebiete Hoheit, Öffentlichkeitsarbeit und Reviervertretung. Ab 2017 übernahm er dann die Abteilungsleitung für Verwaltung, Controlling und Holzverkauf im Forstamt Göppingen. Im Zuge der Forstneuorganisation im Jahr 2020 schließlich wechselte er an die kommunale Holzverkaufsstelle.

Bei Fragen zu Wald auf den Gemarkungen Adelberg, Albershausen, Birenbach, Börtlingen, Ebersbach, Rechberghausen, Uhingen, Wangen, Wäschenbeuren können Sie sich wie folgt an Herrn König wenden:

E-Mail: p.koenig(@)lkgp.de
Telefon Mobil: 0171 5559991
Fax: 07161 6546822

Informationen

Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2022 vorgestellt


Göppingen, 09.01.2025 – Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2022 für den Kreis Göppingen wurden nun von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ausgearbeitet und vorgestellt. Der Bericht gibt einen detaillierten Überblick über die aktuellen Waldstrukturen, Baumartenvielfalt und Nachhaltigkeit der Waldnutzung in der Region. Dabei unterstreichen die Ergebnisse die zentrale Rolle des Waldes als Ökosystem, die wirtschaftliche Ressource und den Beitrag zum Klimaschutz.

 

Bundeswaldinventur, was ist das?

Die Bundeswaldinventur (BWI) ist eine durch das Bundeswaldgesetz vorgeschriebene forstliche Großrauminventur. Die Daten werden an permanenten Probepunkten in einem Raster von 4 km über ganz Deutschland erfasst. Sie gibt Auskunft über die Naturnähe des Waldes, den Rohstoff Holz, die Baumartenverteilung, das Alter und den Zustand der Wälder und vieles mehr.

 

Stabile Waldfläche und wachsende Bedeutung des Privatwalds

Im Kreis Göppingen erstreckt sich der Wald über eine Gesamtfläche von etwa 22.000 Hektar, was einem gleichbleibenden Niveau im Vergleich zu den letzten Inventuren entspricht. Dabei entfallen über 40 % der Waldfläche auf private Waldbesitzer, rund 30 % der Waldfläche auf Kommunen und Körperschaften und 27 % auf Staatswald. Die detaillierten Analysen verdeutlichen, dass die private Waldbewirtschaftung einen entscheidenden Beitrag zur regionalen Holzproduktion leistet, denn am meisten Holz pro m² steht in Kleinprivatwäldern. Aufgrund der Dominanz der Waldflächen in privatem Eigentum liegt im Landkreis Göppingen ein Fokus auf der Beratung und Betreuung des Privatwaldes.

 

Veränderungen in der Baumartenzusammensetzung

Die Inventur zeigt eine Verschiebung der Baumartenzusammensetzung zugunsten von Laubholzarten. Während der Anteil der Fichte im Gesamtwald auf 17,7 % gesunken ist (1987: 36,4 %), steigt der Anteil der Buche auf 40,9 %. Auch andere Laubholzarten wie Eichen gewinnen an Bedeutung. Diese Entwicklung unterstreicht den Übergang zu widerstandsfähigeren und ökologisch wertvollen Mischwäldern. Diese Baumarten sind nicht nur besser an klimatische Veränderungen angepasst, sondern bieten auch Lebensräume für eine Vielzahl von Tierarten. Das Land Baden-Württemberg ist auf bundesebene Spitzenreiter im Bereich der naturnahen und sehr naturnahen Wälder. Kein anderes Bundesland hat so viele Wälder, die der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen.

 

Naturnähe und Biodiversität

Die Naturnähe der Wälder im Kreis Göppingen hat sich weiter verbessert. In den vergangenen 20 Jahren stieg der Anteil naturnaher und sehr naturnaher Wälder auf mittlerweile 58 % der Gesamtwaldfläche. Damit liegt der Landkreis über dem deutschen Durchschnitt von 50 %.  Eine Zunahme von Biotopbäumen und die steigende Vielfalt in der Altersstruktur der Bestände tragen zu einer größeren Stabilität und Biodiversität bei. Insbesondere der Anstieg des Totholzanteils im Wald von 27 auf 29 m³/ha wird als positiv bewertet, da er eine zentrale Rolle im Ökosystem spielt. Totholz bietet Lebensraum für unzählige Pilz-, Insekten- und Vogelarten und ist somit ein Schlüsselfaktor für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

 

Nachhaltige Holznutzung

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur betonen die nachhaltige Forstwirtschaft in der Region. Die jährliche Nutzung bleibt innerhalb der natürlichen Zuwachsraten, sodass der Holzvorrat langfristig stabil bleibt. Der Gesamtvorrat im Kreis Göppingen liegt bei 198.080 Kubikmetern, was die hohe Leistungsfähigkeit der Wälder in der Region widerspiegelt. Diese Vorräte stellen nicht nur eine bedeutende Ressource für die lokale Holzindustrie dar, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Kohlenstoff und tragen damit zum Klimaschutz bei.

 

Zukunftsorientierte Forstwirtschaft

Mit den Ergebnissen der Bundeswaldinventur 2022 stehen Entscheidungsträgern und Forstexperten fundierte Daten zur Verfügung, um die Waldwirtschaft im Kreis Göppingen an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Der Fokus liegt darauf, die Resilienz der Wälder durch vielfältige Baumartenmischungen zu stärken, die Versorgung mit dem Rohstoff Holz zu sichern und den Wald als vielfältigen Lebens- und Erholungsraum zu sichern.

 

Weitere Informationen zur Bundeswaldinventur und den regionalen Ergebnissen finden Sie auf der Website der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg unter www.fva-bw.de.

 

Ansprechpartnerin
Forstamt
Diana Tröger
Telefon: 07161 202-2420
Telefax: 07161 202-2499
E-Mail: forstamt(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de

 

www.holzfinder.de im Landkreis Göppingen verfügbar


Göppingen, 28.01.2025 –Der neue Holzfinder ist nun auch im Landkreis Göppingen verfügbar.
Seit Mitte Januar haben Interessenten die Möglichkeit, Brennholz aus dem Landkreis bequem von Zuhause aus zu erwerben.

Der Holzfinder bietet als Online-Verkaufsplattform die Möglichkeit, sich über ein Bild einen ersten Eindruck vom Holz zu verschaffen, umfangreiche Filterfunktionen und eine Umkreissuche unterstützen den Kunden bei der Suche nach seinem “Wunschholz”.
Über die bekannten Funktionen eines Online-Shops kann der Kauf in wenigen Schritten abgeschlossen werden, die Rechnung erhält der Käufer innerhalb einiger Minuten per E-Mail.

Der Start im Landkreis Göppingen verlief laut der Göppinger Holzverkaufsstelle reibungslos und man zieht eine erste positive Bilanz:
„Die rege Nutzung des neuen Portals seit Inbetriebnahme bestärkt uns darin, dass wir mit der Digitalisierung im Holzverkauf über den neuen Holzfinder auf dem richtigen Weg sind.“ So wurden in der ersten Woche bereits mehrere Dutzend Polter über das neue Portal gekauft.

Der Holzfinder ergänzt das Vorbestellungsverfahren für Brennholz, welches im vergangenen Jahr im Zeitraum von September bis November auch erstmalig digitalisiert angeboten wurde. Für alle, die sich bereits vor Beginn der Holzernte Brennholz sichern wollen, wird es auch zukünftig wieder die Möglichkeit der Vorbestellung geben, all denjenigen, die unterjährig nach Brennholz suchen, bietet der Holzfinder sehr gute Möglichkeiten, „fündig“ zu werden. Der Brennholzverkauf auf Holzfinder erfolgt solange der Vorrat reicht. Zu erreichen ist der neue Shop unter der Adresse www.holzfinder.de. Bei eventuellen Rückfragen steht die Göppinger Holzverkaufsstelle gerne zur Verfügung.

Jonas Meier
Holzverkaufsstelle/Forstamt
Telefon: 07161 202-2440
E-Mail: holzverkaufsstelle(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de

 

Reiner Ertl verabschiedet sich in den Ruhestand, Sven Konzmann übernimmt die Aufgaben im Forstrevier Göppingen.
 

Göppingen, 07.01.2025 -Nach 24 Jahren als zuständiger Forstrevierleiter im Forstrevier Göppingen verabschiedet sich Reiner Ertl in den Ruhestand.
Die von ihm betreuten Privatwälder auf Gemarkung Göppingen und den Stadtwald Göppingen übergab er zum 1. Januar 2025 an den neuen Forstrevierleiter
Sven Konzmann.

Nach dem Abschluss der höheren Forstschule in Rottenburg am Neckar im Jahr 1989 kam Herr Ertl zunächst an das staatlich Forstamt Schwäbisch Gmünd.
Nachdem er dort verschiedene Stationen absolviert und bei der Aufarbeitung der Lothar Sturmschäden von 1999 geholfen hat, kam er an seinen Geburtsort
zurück, um dort forstlich aktiv zu werden.

Seit 2000 betreut er das Forstrevier Göppingen mit viel Engagement und Freude. Seine Revierleitertätigkeit in Göppingen war geprägt von Themen rund um die
intensive Erholungsnutzung der Wälder, die Vereinbarkeit unterschiedlicher Nutzungsansprüche an den Wald und intensiver Kommunikation mit den Akteuren rund
um den Wald. Sein konsequentes und durchdachtes Vorgehen hat die Wälder im Raum Göppingen im positiven Sinne geprägt.

Sein Nachfolger, Sven Konzmann, stammt gebürtig aus Schorndorf und hat vor seinem Studium an der Fachhochschule Rottenburg eine Ausbildung zum Tischler absolviert. Nach seiner zweijährigen Traineeausbildung für den gehobenen technischen Forstdienst im Forstamt Göppingen war er ab Juni 2023 Funktionsmitarbeiter
im Forstamt und unter anderem für die Betreuung des Privatwaldes im Landkreis und als Ansprechpartner für die forstliche Förderung zuständig. Er steht ab sofort als neuer Ansprechpartner für alle forstlichen Fragen im Forstrevier Göppingen zur Verfügung. 

Das Landratsamt Göppingen bedankt sich bei Herrn Ertl für die langjährige gute Zusammenarbeit und wünscht Herrn Konzmann viel Erfolg für seine neuen Aufgaben.

 

Ansprechpartnerin
Forstamt
Diana Tröger
Telefon: 07161 202-2401
Telefax: 07161 202-2499
E-Mail: forstamt(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de

 

Regenreiches Jahr verhilft Wäldern im Landkreis zu leichter Erholung.

Göppingen, 15.08.2024 –Die Dürrejahre 2018 bis 2020 haben den Wäldern stark zugesetzt. Nach einem feuchten Jahr 2023 und einem nassen ersten Halbjahr 2024 haben sich die Bäume ein klein wenig erholen können. Trotzdem sind die Folgen der Vorjahre im Landkreis noch gut zu erkennen. Die Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt in Freiburg sieht im Rahmen des Waldzustandsberichts leichte Erholungstendenzen, aber auch weiterhin hohe Absterberaten.

Trotz üppigem Niederschlag in 2024 prägen hohe Absterberaten sowie ein schlechter Kronenzustand der Bäume vielerorts das Waldbild. Dies zeigt sich in der zufälligen Holznutzung, also der ungeplanten Ernte von Holz aufgrund von Schäden. Im Landkreis Göppingen lag der Anteil der zufälligen Nutzung bei rund einem Drittel. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass jeder dritte Baum gefällt wurde, weil er durch Insekten, Pilze, Dürre, Sturm und Co. stark geschädigt wurde. Der größten Anteil an ungeplanter Nutzung kam aus Borkenkäferschäden an Fichte, aus Eschentriebsterben und durch starke Trockenschäden an Buchen. Die Borkenkäferausbreitung steht dabei auch in direktem Zusammenhang mit Hitze und Trockenheit.

Leider schaffen es die stark geschädigten Bäume nicht, sich vollständig zu regenerieren. Meist werden die Dürreschäden an Stamm und Krone als auch die Schäden durch Schädlinge erst in den Folgejahren richtig sichtbar, wenn einzelne Äste oder Kronenteile nicht mehr austreiben und absterben.

Das ist vor allem auf flachgründigen, steinigen, tonigen und südexponierten Hängen gut zu sehen. “Auf Grenzstandorten mussten Bäume schon immer mit wenig Wasser und hohen Temperaturen umgehen. Fällt in der Vegetationsperiode aber noch weniger Niederschlag kommen selbst diese Überlebenskünstler an ihre Grenzen und sterben ganz oder teilweise ab.”, so Forstamtsleiter Thomas Maier. Dies ist vor allem entlang von Steigen oder an felsigen Aussichtspunkten gut zu erkennen. Hoffnung wird auf die neue Baumgeneration gesetzt, welche sich im allgemeinen deutlich vitaler als die Altbäume zeigt. “Diese Naturverjüngung wächst mit Dürre und Hitze auf. Sie kennen es nicht anders und passen sich an das neue Klima besser an. Zumindest solange die Klimaextreme im Rahmen bleiben und keine massenhafte Vermehrung von Schädlingen eintritt.”, so Maier. Dieser Anpassungsprozess wird durch die Förster gezielt unterstützt, indem eine früher Auswahl und Förderung bei den ganz kleinen Bäumen, der Verjüngung, erfolgt. Die Förster entwickeln den Wald dabei auf Grundlage der neu überarbeiteten Waldentwicklungstypen-Richtlinie, die für jede Baumart und jeden Standort die optimale Pflege und Bewirtschaftung darstellt. Kalkreicher oder staunasser Boden? Fichte oder Eiche? Südhang oder Tallage? Das und vieles mehr sind relevante Faktoren für einen Waldbau, der einen gesunden und stabilen Wald fördert.

Kommen neben Dürre und Hitze noch Massenvermehrungen von Schädlingen dazu, wie es bei den Borkenkäferarten an Fichte der Fall ist, sterben die Bäume reihenweise ab. Diese Entwicklung geht so lange, bis alle Fichten verschwunden sind. In Göppinger Wäldern wird deshalb die Baumarten- und Strukturvielfalt gefördert, um klimaresiliente Mischwälder zu erhalten. Im Landkreis Göppingen dominieren damit auch heute schon naturnahe Laubmischwälder das Waldbild und tragen zu einer stabilen Waldstruktur bei.

Hintergrund:
Jedes Jahr untersucht die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt BW in Freiburg (FVA) den Gesundheitszustand der Waldbäume in Baden-Württemberg – seit den 1980er Jahren. Der Indikator für die Beurteilung des Waldzustands ist der Kronenzustand der Bäume, der den Nadel-/Blattverlust und die Vergilbung von Nadeln und Blättern beurteilt. Gemeinsam mit den Untersuchungen anderer Bundesländer fliesen die Ergebnisse im Waldzustandsbericht der Bundesregierung zusammen.
Als Ergebnis daraus gelten aktuell 44 % des Fläche Deutschlands als deutlich geschädigt. Zusätzlich zu Dürre und Hitze beeinträchtigen weiterhin Schadorgansimen wie Borkenkäfer und Pilze die Vitalität der Wälder. Auch Eichen haben zunehmend mit Schädlingen, wie dem Eichenprachtkäfer, zu kämpfen.
Ein gesunder Wald ist ein essentieller Faktor beim Klimaschutz. So binden allein die Bäume in Deutschland laut der Kohlstoffinventur von 2017 jährlich etwa 62 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Ein guter Grund sich aktiv für unsere Wälder einzusetzen.

Weitere Informationen entnehmen Sie der Waldzustandserhebung 2023 der Bundesregierung
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/waldzustandserhebung-2023-2281746

oder dem Waldzustandsbericht 2023 der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW
https://www.fva-bw.de/aktuelles/artikel/waldzustandsbericht-2023-so-steht-es-um-den-wald-in-baden-wuerttemberg


Ansprechpartner/in
Forstamt
Diana Tröger
Telefon: 07161 202-2420
Telefax: 07161 202-2499
E-Mail: forstamt(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de

 

An alle privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Landkreis Göppingen

Die untere Forstbehörde Göppingen weist darauf hin, dass Waldbesitzer nach den Bestimmungen des Landeswaldgesetzes (§ 12 LWaldG i.V.m. § 14 Abs. 1 Nrn. 4, 5 LWaldG) verpflichtet sind, zur Abwehr von Waldschäden, insbesondere der Ausbreitung von Schadinsekten an Nadelbäumen (Fichten), folgende Maßnahmen durchzuführen:

  • Beurteilung, ob im eigenen Wald ein Befall durch Schadinsekten stattgefunden hat / ein Befallsrisiko besteht
  • befallenes Schadholz einschlagen und aus dem Wald entfernen (500 Meter Mindestabstand zum nächsten Nadelwald)
  • Aufarbeitung von umgeworfenen / umgebrochenen Bäumen und Gipfeln
  • Kronenmaterial hacken oder aus dem Wald befördern (500 Meter Mindestabstand zum nächsten Nadelwald)

Zu erkennen ist Borkenkäferbefall am feinen, braunen Bohrmehl, welches sich beim Einbohren am Stammfuß oder auf der Bodenvegetation sammelt. Die Einbohrlöcher selbst sind nur schwer auszumachen. Leichter hingegen ist es das Harz zu erkennen, welches aus dem Bohrloch austritt. Im späteren Verlauf des Befalls färben sich die Nadeln der Fichten braun und fallen ab. Zu spät erkannt ist ein Baum dann, wenn bereits die Rinde abblättert. In diesem Stadium sind die Käfer bereits ausgeflogen und haben vermutlich die umliegenden Bäume befallen.

Besonderes Augenmerk muss auf Bestände gelegt werden in denen in der Vergangenheit Käferbefall aufgetreten ist sowie auf vorgeschädigte Bestände mit z.B. angeschobenen Bäumen, Schneebruch, Trockenschäden, angerissenen Waldrändern sowie bei liegendem bruttauglichem Stämmen und Kronen. Sowohl die aus dem letzten Jahr befallenen Käferbäume als auch die Bäume mit frischem Borkenkäferbefall müssen sofort aufgearbeitet und in ausreichenden Abstand (min. 500 Meter) zu Nadelwald gebracht werden.

Die Maßnahmen sollten abhängig vom Borkenkäferflug bis Ende Mai 2024 umgesetzt sein.

Die örtlich zuständigen Forstrevierleiter stehen beratend zur Verfügung. Sofern Sie zur Durchführung der Arbeiten nicht selbst in der Lage sind, kann die untere Forstbehörde diese gegen Kostenersatz selbst ausführen oder fachkundige Unternehmer vermitteln.

Bei Nichtbeachtung dieses Hinweises müssen Sie mit dem Erlass einer forstaufsichtlichen Anordnung gem. § 68 Abs. 1 S. 2 LWaldG rechnen, deren Umsetzung mit Mitteln der Verwaltungsvollstreckung erzwungen werden kann.

 

Die Gehölzschonfrist nach §39 Absatz 5 Nr. 2 BNatSchG vom 01. März bis 30. September greift im Wald nicht. Um insbesondere während der Vogelbrutzeit Störungen zu minimieren sind Einschläge auf die tatsächlich vom Borkenkäfer befallenen Bäume zu beschränken.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Landkreises Göppingen (www.landkreis-goeppingen.de/start/Landratsamt/Forstamt).

 

Untere Forstbehörde Göppingen, 11.04.2024

Göppingen, 29.08.2023 - Der Gewittersturm vom Donnerstag den 24.08.2023 hat unter anderem im Raum Wiesensteig teils schwere Schäden in den Wäldern hinterlassen. Lokal wurden Nadel- und Laubholzbäume umgeworfen, angeschoben oder Kronenteile sind abgebrochen. Diese Waldflächen zu Betreten ist extrem gefährlich.

Davon betroffen sind auch Privatwälder. Verständlicherweise wollen deren Besitzer die entstandene „Unordnung“ schnell beseitigen. Doch bei der Aufarbeitung von Sturmholz ist in besonderer Weise Fachkenntnis und Erfahrung in der Waldarbeit notwendig. Dies liegt an den oft kaum sichtbaren Spannungen im Holz, die den umgestürzten Baum schnell zur tödlichen Falle werden lassen.
Der Appell des Forstamtes ist daher: Schätzen sie ihre Fähigkeiten realistisch ein. Im Zweifel fragen sie am besten den örtlichen Revierleiter. Dieser kann, falls erforderlich, auch den Kontakt zu einem örtlichen Forstunternehmer vermitteln.

Bitte überlassen Sie jegliche Arbeiten an unter Spannung stehenden oder geschädigten Bäumen ausgebildetem Fachpersonal!

Weitere Informationen wie Kontakte und Zuständigkeiten der Revierleiter finden Sie unter: 

www.landkreis-goeppingen.de/start/Landratsamt/Kontaktpersonen+Forstamt.html

Göppingen, 29.08.2023 - Auch die Wälder im Landkreis Göppingen stehen aufgrund der Klimaveränderungen vor großen Herausforderungen. Lücken im Baumbestand, die zum Beispiel durch Käferbefall, Sturm und Trockenschäden entstehen, werden genutzt, um klimastabile Baumarten einzubringen und die Artenvielfalt zu erhöhen. Hierzu braucht es Saatgut aus dem die für die Auspflanzung der Lücken benötigten Bäume gezogen werden. Der Bedarf an Saatgut von klimastabilen Baumarten steigt zurzeit stark an. Um der großen Nachfrage der Baumschulen nachzukommen, hat das Forstamt im Stadtwald Göppingen einen 120-Jährigen Traubeneichenbestand erfolgreich zur Saatguternte vorgeschlagen.
Hier sollen in Zukunft Eicheln aufgesammelt werden, die in Baumschulen zu kleinen Bäumen herangezogen werden. Diese Bäume können dann in anderen Wäldern im Kreis und in Baden-Württemberg zu einem klimafitten Wald heranwachsen.

Die Traubeneiche eignet sich sehr für einen klimastabilen Wald. Durch ihre Pfahlwurzel gelangt die Traubeneiche auch während längeren Trockenperioden an tiefer liegendes Wasser. Außerdem sorgt ihre Pfahlwurzel für eine hohe Stabilität bei Stürmen. Auch aus naturschutzfachlicher Sicht ist sie eine wertvolle Baumart, da sie vielen Tier- und Pflanzenarten ein wichtiges Biotop bietet.

Dieser Traubeneichen-Bestand, der alle Kriterien erfüllt, liegt im Göppinger Stadtwald. Neben dem guten Pflegezustand ergaben genetische Untersuchungen eine hohe Qualität des Saatguts. Die Zulassung des Bestandes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Freiburg. Ab Herbst 2024 können nun Baumschulen in diesem Bestand im Stadtwald Göppingen Eicheln sammeln. Die Waldbesitzer und Förster freuen sich über regionales hochwertiges Saatgut, welches die Grundlage für die Wälder von morgen schafft.

Göppingen, 25.08.2023 - Seit Wochen beherrschen Hitze und Trockenheit große Teile Deutschlands. Trotz einer kleinen Erholung durch eine zweiwöchige Regenpause und niedrigere Temperaturen im Laufe des Sommers ist die Borkenkäfergefahr für die Wälder im Landkreis Göppingen noch nicht gebannt. Neben den Schäden durch Borkenkäfer führten auch Sommer- und Gewitterstürme in Süddeutschland überregional zu großen Mengen Schadholz. Besonders betroffen ist die Baumart Fichte. Gleichzeitig können die großen Schadholzmengen aufgrund der derzeit schwächelnden Absatzmärkte, insbesondere im Baubereich, nur bedingt von den Sägewerken aufgenommen und verarbeitet werden.
So betont auch Jonas Meier, Leiter der Holzverkaufsstelle beim Göppinger Forstamt: „Der Einschlag von frischem Fichtenholz ist bis auf Weiteres erst einmal nicht zu empfehlen. Durch das deutliche Überangebot von Käferholz lassen sich auch für Frischholz zum aktuellen Zeitpunkt höchstens durchschnittliche Erlöse erzielen.“

Noch stärker unter Druck ist laut der Holzverkaufsstelle das Sortiment Nadelindustrieholz. Ein Grund dafür ist unter Anderem der hohe Einschnitt deutscher Nadelholzsägewerke in der ersten Jahreshälfte, welcher zu einem Überangebot an Sägerestholz geführt hat, während die Produktion ansässiger Papierwerke – unter anderem aufgrund der hohen Energiepreise – nur eingeschränkt läuft.

Trotz der derzeit schwer einschätzbaren Marktsituation im Nadelholzsegment bleibt Holz langfristig ein gefragter Rohstoff. Gerade im Laubstammholzbereich sind auch während der kommenden Holzerntesaison weiterhin gute Absatzmöglichkeiten zu erwarten. Denn auf dem Weg zur CO2-Neutralität, die nach den Plänen des Bundes bis 2045 erreicht werden soll, spielt die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz eine Schlüsselrolle.

Jonas Meier
Forstamt/Holzverkaufsstelle
Ansprechpartner/-in:
Telefon 07161 202-2440
Telefax 07161 202-2492
E-Mail holzverkaufsstelle(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de

Haydens Schöpfung bringt Kinder und Musik in den Wald.

Göppingen, 14.04.2022 – Die Internationale Bachakademie verbinden in Ihrem Projekt “Die Schöpfung – Erde an Zukunft” Kultur und Natur. Am 12.04. pflanzten 35 Kinder der Hiltenburggrundschule Ditzenbach auf Initiative der Bachakademie 150 Bäumchen im Bad Überkinger Gemeindewald. Unter der Koordination des Forstamtes Göppingen engagierten sich sowohl die Volksbank Göppingen als auch das Forstunternehmen Schulz aus Auendorf für diese Aktion durch das Sponsoring der Pflanzen und die Vorbereitung der Pflanzfläche. Kinder können nun erfahren, wie ihre „Schöpfungsbäume“ Wurzeln schlagen.

“Wir freuen uns, die Kinder im Wald zu haben und den Wald für sie erlebbar zu machen. Nur so lernen sie die Wertschätzung der Natur”, so Forstamtsleiter Martin Geisel am 12.04.2022 im Bad Überkinger Wald. Dies bestätigte Diana aus der vierten Klasse, denn sie meinte, ”es wird wohl voll der langweilige Tag; dabei war es super cool”. Die Rektorin der Hiltenburgschule Ditzenbach, Judith Ludwig, ist ebenfalls begeistert von der Initiative und dem Engagement aller Parteien: “Bildung ist immer ein ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand. So konnten sich unsere Kinder physisch mit der Umwelt auseinandersetzen und das Gelernte erleben.”

Im Winter wurden die hiebsreifen Fichten, die vor der Pflanzaktion noch auf der Pflanzfläche standen, geerntet und machen nun Platz für eine neue Waldgeneration. Diese Bäumchen, welche die engagierten Dritt- und Viertklässler in den Boden brachten, sind Arten, die dem Klimawandel besser trotzden können, als das bei der Fichte der Fall ist. Die Mischung aus Douglasie, Spitzahorn und Kirsche kommt mit den zunehmenden Extremwetterereignissen wie Dürre, Hitze, Sturm, Spätfrost und Nassschnee besser zurecht und erhöht die Baumartenvielfalt am Albtrauf. Ein Gewinn für den Wald.

Begleitet wurde die Pflanzaktion auch von der Vertreterin der Volksbank Göppingen, Frau Stuhler, die sich sehr darüber freute, im Rahmen der Klimainitiative “Morgen kann kommen” die Pflanzung von insgesamt 600 Bäumen unterstützen zu können.

Kinder nachhaltig für Musik, Gesang und die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit begeistern – dafür engagiert sich die Internationale Bachakademie Stuttgart in ihrem Projekt “BachBewegt!Singen!”. Rund eintausend Schulkinder der Region Stuttgart erarbeiten mit ihren Lehrern Chorstücke aus „Die Schöpfung – Erde an Zukunft“. Im Zentrum steht dabei Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ von 1798, welches in kindgerechter Fassung vom 3. bis 15. Mai in Kooperation mit der Gaechinger Cantorey in verschiedenen Städten rund um Stuttgart aufgeführt wird. Näheres erfahren Sie hier: https://www.bachakademie.de

Gemeinsame Pflanzaktion für eine neue klimastabile Waldgeneration bei Böhmenkirch

Göppingen, 11.04.2022 – Am 09.04.2022 wurde ein bunter Strauß verschiedener standortsgeeigneter Jungpflanzen von 15 engangierten Mitgliedern des Lions Clubs Geislingen und der Leos Geislingen unter Anleitung des Forstamtes Göppingen in den Waldboden gebracht. Rund 1.500 Buchen, Ahorne und Weißtannen lösen nun einen vom Sturm, Borkenkäfer und der Dürre der letzten Jahre gezeichneten Fichtenbestand ab. Mit geballter Muskelkraft wurde hier der Wald von morgen gepflanzt.

Die Pflanzaktion im Privatwald eines Böhmenkircher Waldbesitzers fügt sich in das diesjährige Kampagnenmotto “Das Blatt wenden – gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder” der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg ein. “Wir spüren den Klimawandel hautnah in unserer täglichen Arbeit. Die Auswirkungen des Klimawandels mit Hitze, Dürre, Käferkalamitäten prägte unsere Arbeit schon die letzten Jahre. Genau deswegen müssen wir frühzeitig für einen artenreichen Wald sorgen, der den kommenden Klimaextremen besser trotzen kann.”, so Forstamtsleiter Martin Geisel am Samstag, den 09.04.2022 in Böhmenkirch.

Bisher standen an dieser Stelle alte Fichten im Reinbestand, also ohne Mischbaumarten. Die Fichte ist in höheren Lagen beheimatet und auf viel Niederschlag und kühle Temperaturen angewiesen. Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass die Fichte in den mittleren und niederen Lagen des Landes an ihre Grenzen kommen wird, so auch im Landkreis Göppingen. Nach den trockenen und zu warmen Sommern der letzten Jahre haben die Fichten so weit an Vitalität verloren, dass Schädlinge wie Borkenkäfer ein leichtes Spiel haben und sich massenhaft vermehren können. Noch ist nicht absehbar, welche Baumarten sich dauerhaft an das sich veränderte Klima anpassen können, daher ist eine bunte Mischung an Baumarten wichtig, die gegebenenfalls den Ausfall einer Baumart abfangen können. Im Fokus sind Baumarten, die mit Hitze, Trockenheit, aber auch anderen Klimaextremen wie Sturm, Spätfrost und Nassschnee besser zurecht kommen.

Steffen Bucher, Initiator der Pflanzaktion und Präsident des Lions Clubs Geislingen freut sich über die rege Beteiligung der Mitglieder. “Die Pflanzaktion gibt uns die Möglichkeit selbst etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und uns mit der Thematik auseinanderzusetzen”, so Steffen Bucher. Für den Lions Club ergeben sich dadurch auch Einnahmen, denn der Waldbesitzer wird die Clubmitglieder für ihre Kulturarbeit entlohnen. Die Einnahmen möchte der Lions Club gemäß dem Club Motto “We serve” auch gleich für wohltätige Zwecke einsetzen. Präsident Bucher denkt da an die Unterstützung der Ukraine Flüchtlinge in Geislingen.

Sie haben Lust bekommen selbst aktiv zu werden, haben aber keinen eigenen Wald oder wollen Baumpflanzaktionen sponsern? Dann sind Sie bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) richtig. Die SDW koordiniert deutschlandweit Pflanzprojekte und bietet vielerlei Informationen zum Thema:
https://www.sdw.de/fuer-den-wald/waldschutz/

Göppingen, 08.03.2022 – Auch bei ihrer 20. Auflage endete die Göppinger Wertholzsubmission durchweg erfolgreich. Private und kommunale Waldbesitzer aus den Landkreisen Göppingen, Esslingen und dem Rems-Murr-Kreis sowie die Staatswaldbetriebe Schurwald und Schwäbisch-Fränkischer-Wald versteigerten ihre schönsten Stämme traditionsgemäß bei der „Göppinger Wertholzsubmission“. Die 1280 Stämme erzielten einen Erlös von rund 1.200.000 Euro. Der Durchschnittspreis je Stamm lag umgerechnet bei der stolzen Summe von 940 Euro.

Insgesamt lagen auf den Submissionsplätzen, den ehemaligen Bundeswehrdepots in Unterberken und Urbach, 2.620 Kubikmeter der schönsten Stämme dieser Einschlagssaison. Dabei kamen rund 60 % der Stämme aus dem Kommunal- und Privatwald und 40 % aus dem Staatswald. Die Verteilung zwischen Laubholz und Nadelholz war dieses Jahr nahezu ausgeglichen, die Auswahl unter 22 Baumarten groß.
Beim Laubholz dominierten Eichen (1.040 m³) gefolgt von Eschen (200 m³) und bei den Nadelhölzern waren Douglasien (770 m³), Fichten (270 m³) und Lärchen (149 m³) am häufigsten vertreten. Der Durchschnittspreis von 472 Euro je Kubikmeter Holz über alle Baumarten hinweg entspricht einem sehr guten Ergebnis und stellt eine Steigerung von 20 Euro zum Vorjahr dar. Dabei war die signifikantere Preissteigerung im Laubholz zu verzeichnen. Der Durchschnittspreis bei Eiche, welche die häufigste Laubbaumart auf dem Submissionsplatz darstellte, lag dieses Jahr über 200 Euro höher als im Vorjahr, was einem Preisanstieg von 35 % entspricht. Der wertvollste Stamm, die sogenannte „Braut vom Platz“, war dabei ein 5 Kubikmeter messender Eichenstamm mit einem Mittendurchmesser von 92 Zentimetern und einer Länge von 7,5 Metern aus dem Nürtinger Stadtwald. Der Stamm erzielte einen stolzen Preis von über 9.900 Euro.

„Die Göppinger Wertholzsubmission ist für alle Waldbesitzenden der Region eine großartige Möglichkeit, ihre wertvollen Stämme zu Bestpreisen zu verkaufen. Das sehr gute Ergebnis spiegelt die weiter zunehmende Nachfrage der Holzbranche nach hochwertigen und nachhaltigen Produkten wieder. Wir freuen uns besonders, dass wir bei der 20. Auflage unserer Submission sowohl das kleine Jubiläum wie auch das tolle Rekordergebnis feiern dürfen.“, so Philipp König, Leiter der kommunalen Holzverkaufsstelle im Landratsamt Göppingen.

Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Holz ist groß und daher beteiligen sich 47 Bieter aus ganz Deutschland und auch aus dem benachbarten Ausland. Diese reisten sogar von Frankreich, aus der Schweiz, Österreich und ganz Deutschlands an. Allein nach Frankreich konnten Eichen im Wert von 262.000 € versteigert werden.
Das Nadelholz wird hauptsächlich als hochwertiges Bauholz für Fassaden, Terrassen oder den Innenausbau verwendet. Bei den Laubhölzern hingegen werden die Top-Stämme häufig zu Furnieren verarbeitet, die dann für den besonders hochwertigen Innenausbau verwendet werden, z.B. bei Hotel- und Gastronomieeinrichtungen, in Bürogebäuden oder auch als Fahrzeug- oder Yachtinterieur. Natürlich wird ein Großteil der Furniere auch in der Möbelindustrie im Sichtbereich von Möbelstücken eingesetzt.
Das Laubsägeholz wird sehr unterschiedlich verwendet. Die eine oder andere Esche dient als Sportgerät in der Turnhalle. Eine wichtige Verwendung der Eichenbretter ist der Holzfassbau, z. B. für die bekannten Barriques, die dem hochwertigen Rotwein die besondere Geschmacksnote verleihen – in diesem Fall nach Göppinger Eiche.

Ansprechpartner
Forstamt Göppingen - Holzverkaufsstelle
Philipp König
Telefon: 07161 202-2440
Fax: 07161 202-2492
E-Mail: p.koenig(@)lkgp.de
ww.landkreis-goeppingen.de

Wissenschaftliche Untersuchung bestätigt Anstieg der Biodiversität durch Beweidungs- und Auflichtungskonzept.

Göppingen, 07.02.2022 - Einst wurde der Wald durch Megaherbivore, wie das Waldnashorn und den Auerochsen, offengehalten. Durch die Nutzung des Waldes in Form von Holzeinschlag und als Futterquelle für Weidevieh, als sogenannte Waldweide, übernahm der Mensch somit zunächst unbewusst zumindest teilweise die Aufgabe der ausgerotteten Megaherbivoren. Gemeinsam mit anderen Waldnutzungsformen, wie z.B. der Holzernte und des Sammelns von Reisig, führte dies allerdings über die Jahrhunderte zu einer Übernutzung und damit zu einer Degradierung der Wäldern.

Nachdem der Hutewald Deggingen noch bis in die 1930er Jahre für die Fütterung der Tiere genutzt wurde, wurde dessen Bedeutung anschließend vergessen und der ehemals lichte Wald schloss sich wieder. Hiermit verloren zahlreiche licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum im Wald. 2007 beschloss die Gemeinde Deggingen in Begleitung durch das Forstamt Göppingen, den Hutewald Nordalb zu reaktivieren und die lokale Beweidung im Wald wiedereinzuführen. Mit Erfolg für den Artenreichtum!

Im Rahmen einer Masterarbeit wurden im Jahr 2021 wiederholt Vegetationsaufnahmen im Degginger Hutewald durchgeführt, um die Entwicklung der Biodiversität durch die Beweidung mit Schafen und Ziegen zu überprüfen. Insgesamt wurden etwa 104 Blütenpflanzen-, 35 Gräser-, 3 Farn-, 21 Strauch- und 16 Baumarten festgestellt. Die beweideten Flächen wiesen im Vergleich zu 2012 eine deutliche Zunahme an Grasarten auf. Die Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Artenanzahl um 20 % nach nur 9 Jahren Beweidung und Auflichtung. Noch dominieren die Waldarten. Langfristiges Ziel ist die Offenlandarten in den Vordergrund zu rücken und ein buntes Mosaik an Lebensräumen zu etablieren.

Das Beweidungskonzept einschließlich forstlichen Eingriffen ist ein landesweites Vorzeigeprojekt, welches zunehmend Waldbesitzer zum Nachahmen motiviert. Hier zeigt sich, dass das Zusammenspiel aus Tier und Mensch im Wald weitreichende positive Effekte auf die Artenvielfalt haben kann und neue Lebensräume entstehen lässt.

Wenn Sie neugierig geworden sind, empfiehlt das Forstamt eine Wanderung über die Nordalb. Der Hutewald ist ab dem Friedhof Deggingen ausgeschildert.

Ansprechpartner

Forstamt
Anspartner/-in: Diana Tröger
Telefon 07161 202-2401
E-Mail forstamt(@)lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de