Geschichte des Klosters
1054 wurde an der Stelle derheutigen Ulrichskapelle im Kloster zu Ehren des 993 heilig gesprochenen Augsburger Bischofs Ulrich eine Kapelle geweiht.
Ein Nachkomme der Kapellenstifter war Volknand von Staufen. Dieser ließ 1178 in der Nachbarschaft der Roggenburg ein Kloster errichten. Drei Jahre später nahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Kloster in seinen unmittelbaren Schutz, nicht zuletzt weil der Klostergründer ein Vetter dritten Grades zu ihm war. Aus der um 1240 niedergeschriebenen Klosterchronik wissen wir, dass Volknand von Staufen dem Kloster auch einen Teil des Dorfes Hundsholz schenkte. Das Dorf bestand also schon zur Zeit der Klostergründung. Bereits 1188 wurde neben dem Männerkloster ein Frauenkloster errichtet. Dieses bestand bis 1476 und wurde dann nach Lauffen am Neckar verlegt.
Nach dem Ende der Staufer wurden die Grafen von Württemberg Schirm- und Schutzherren des Klosters und damit auch von dessen Grundherrschaft. Diese Grundherrschaft des Klosters umfasste bis zur Reformation 10 Dörfer und 19 Weiler mit 17 Pfarrkirchen sowie 37 Höfen, 22 Mühlen und weitere Einzelgüter in 144 Orten. Unter den 11 Mannsklöstern Württembergs stand Adelberg der Steuerkraft zufolge Hirsau, Maulbronn und Bebenhausen an 4. Stelle. Im Bauernkrieg von 1525 brannte ein Teil des Klosters nieder. Zehn Jahre später führte Herzog Ulrich in seinem Herzogtum Württemberg die Reformation ein. Das Kloster wurde nun aufgehoben. Den reichen Grundbesitz verwaltete nun ein besonderes Klosteramt bzw. später Klosteroberamt.
Hundsholz zählte im Jahre 1525 49 Häuser, also etwa 250 Einwohner. Die Dorfbewohner, wie auch die von Ober- und Unterberken sowie aus der damaligen klösterlichen Glashütte Nassach wurden in der Ulrichskapelle mit Gottesdiensten versehen. Um diese alten Rechte abzulösen und damit Klosterfremden den Zutritt ins Klosterareal zu sperren, ließ Abt Berthold Dürr in den Jahren 1490 – 1493 in Hundsholz die aufwendige Dorfkirche errichten. Seit der Reformation ist sie Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde.
Bis 1565 hatte sich die Reformation soweit gefestigt, dass in der Person von Christoph Binder ein erster evangelischer Abt in die Prälatur im Kloster einziehen konnte. Seine Aufgabe war es vor allem, eine protestantische Klosterschule zur Ausbildung des theologischen Nachwuchses aufzubauen. Bis zum Dreißigjährigen Krieg bestand diese. Das Herzogtum Württemberg wurde in vier kirchliche Verwaltungsbezirke eingeteilt, sog. Generalsuperintendenzen. Ihnen unterstanden die Dekanate ihres Sprengels. Adelberg wurde nun Sitz eines solchen Generalsuperintendenten, d.h. die protestantischen Vorsteher des Klosters nahmen diesen Rang ein. Von 1565 bis 1805 währte diese nur im Dreißigjährigen Krieg unterbrochene Reihe. Mit der Neuordnung des Deutschen Südwesten unter Napoleon endete nicht nur die Reihe der geistlichen Vorsteher des Klosters, sondern auch das Klosteroberamt. Es wurde 1807 aufgehoben. Das Kloster und die Gemeinde Hundsholz wurden nun dem Oberamt Schorndorf zugeteilt.